Hinweis: Dieser Testbericht ist Teil einer Outdoor Blogger Network Kampagne outdoor-blogger-network.com. Der Rucksack wurde uns kostenfrei zur Verfügung gestellt und wir wurden für den Zeitaufwand bezahlt. Dies nimmt jedoch keinen Einfluß auf den Bericht oder Inhalte dieser Internetseite.
DER LUNDHAGS GNAUR 90 RL
Was für ein Teil! Das waren meine ersten Gedanken als ich den LUNDHAGS 90 Liter Rucksack aus dem Paket nahm. Schon beim ersten Betrachten und Befühlen fällt die wertige Haptik und das robuste Material auf. Es stellt sich jedoch die Frage, ob im Zeitalter des Ultraleichtwanderns und der immer kompakter und leichter werdenden Ausrüstung ein 90 Liter Rucksack überhaupt noch zeitgemäß ist. Kommt darauf an… Meist bin ich mit einem 50 Liter und rund 12 kg schweren Rucksack auch auf mehrtägigen Touren unterwegs.
Aber was ist, wenn sich noch ein paar Personen mehr zur Tour dazu gesellen und diese ihr Gepäck gar nicht selbst tragen können? Unsere zwei Kinder sind zwar gerne draußen unterwegs und Zelten gehört zu den Highlights, aber viel Tragen ist im Kindergarten- und Grundschulalter eben noch nicht drin. Somit sind Steffi und ich nun die Lastesel und ein 90 Liter Rucksack mit hoher Traglast das Mittel der Wahl um unabhängig zu Fuß unterwegs zu sein. Prädestiniert ist ein Rucksack von diesem Kaliber natürlich auch für lange Trekkingtouren ohne Versorgungsmöglichkeit.
Sehr sympathisch ist mir die Philosophie, die hinter der Gnaur-Serie steckt. Lundhags meint dazu: „Bei der Entwicklung unseres neuen Rucksacksortiments sind wir von ein paar zentralen Komponenten ausgegangen. Zuallererst haben wir uns für richtig strapazierfähige, haltbare Materialien von höchster Qualität entschieden. Außerdem haben wir die Rucksäcke so reparaturfreundlich wie möglich gemacht, falls sie unglücklicherweise mal kaputt gehen. Und vor allem sollen sie die Umwelt so wenig wie möglich belasten.“
Dass das kein Marketinggeplenkel ist, siehst und spürst du sofort. Das klassische LPC-Gewebe (Lundhags PolyCotton) ist eine 65/35-Mischung aus 100 % recyceltem Polyester und Ökobaumwolle. Die Reisverschlüsse sind stabil, die Nähte sorgfältig verarbeitet und die sonstige Verarbeitung wirkt erstklassig ausgeführt.
Rechts im Bild der Gnaur bei unserer Testtour durch den Hochschwarzwald
Das Tragesystem:
Maßgeblich zum Tragekomfort und zur Stabilität trägt das sehr robuste Tragesystem bei. Ein externes Vollgestänge aus 8 mm Aluminiumstäben sorgt für maximale Verdrehsteifigkeit. Hinzu kommen zwei vertikale 20 mm keilförmige Aluminiumstreben zur Verstärkung der Rückenkonstruktion. Der Polterschaum an Trägern und Hüftgurt ist kompakt und recht fest, bietet aber genügend Komfort. Bei einer zu weichen Polsterung führen die Falten bei längerem Tragen oft zu mehr Druckstellen, selbst wenn der Rucksack im ersten Moment vielleicht bequemer wirkt. Beim Gnaur hatte ich auch nach mehreren Stunden Wanderung keine schmerzhaften Druckstellen. Bei fast 30kg auf dem Rücken definitiv top. Lundhags nennt die Polsterart Duo-Density. Sowohl die Rückenlänge und Träger als auch der Hüft- und Brustgurt lassen sich exakt und dauerhaft einstellen. Klasse ist auch, dass statt der meist verwendeten Kunststoffschnallen stabile Aluminumschnallen angebracht sind. Am Hüftgurt gibt es zwei gut erreichbare Taschen für alle Kleinigkeiten, die unterwegs in Griffweite sein sollen.
Das Tragesystem mit Aluminiumverstrebung
Längenverstellung
Taschen am Hüftgurt
Stabile Aluminiumschnalle am Hüftgurt
Weitere Ausstattung:
Super praktisch sind die langen Balgentaschen auf beiden Seiten. Perfekt für das Zeltgestänge oder ein Fotostativ. Davor sind jeweils elastische Taschen z.B. für die Trinkflaschen angebracht. Auch das an dieser Stelle verendete Material ist deutlich robuster als das sonst häufig verwendete hauchdünne Meshgewebe. Hier passt nicht nur eine kleine Trinkflasche rein, du kannst locker auf jeder Seite eine 2 Liter Flasche reinstecken! Sofern du auf Tour lieber Trinkblasen verwendest, kannst Du diese im Inneren des Gnauers gut verstauen. Eine Durchführung für den Trinkschlauch ist vorhanden.
Der Gnaur hat auch einen großflächig zu öffnenden Frontzugriff. Gut, wenn du an ein Gepäckstück weiter unten ran musst und nicht gleich den ganzen Rucksack ausräumen möchtest. Das Innenfach lässt sich wie bei den meisten Trekkingrucksäcken teilen. Ich persönlich nutze diese Funktion normalerweise nicht und packe lieber von unten nach oben durchgängig. Das Volumen lässt sich dann mit den seitlichen Kompressionsriemen genau auf den Inhalt einstellen. Bei einem getrennten „Schlafsackfach“ unten bildet sich sonst doch schnell einmal ein Hohlraum in einem der „8 Ecken“ mehr im Rucksack.
Die komplette Front lässt sich öffnen
Großer und stabiler Griff an der Frontseite
D-Ringe an den Schultergurten zur Befestigung einer Kameratasche usw.
Lange Balgentaschen rechts und links
Große Meshtaschen
Von unten zugänglich ist noch kleines Fach mit einer Regenhülle (im Lieferumfang enthalten). Diese wird bei Bedarf über den Rucksack gestülpt und mit einem Kordelzug verschlossen. Zusätzlich gibt es noch zwei Schlaufen und Haken, um die Hülle in der Mitte des Rucksacks zu befestigen. Dies verhindert, dass sich die Hülle bei Wind nicht stark aufplustert.
Der Deckel mit zwei geräumigen Fächern lässt sich komplett abnehmen. Praktisch, wenn du z.B. mit der Bahn unterwegs bist. Der Rucksack steht im Gepäckbereich und die Deckeltasche mit Wertsachen und wichtigen Utensilien nimmst du mit an den Platz. Wer noch mehr Packvolumen benötigt, kann an der Rucksackfront zusätzlich ein Daypack befestigen. Von Lundhags passen die Modelle: Jomlen 25, Gnaur +10 bzw. Knul 7. Diese findest Du hier: Lundhags Daypacks
Regenhülle (wird mitgeliefert)
Befestigung am Rucksack und Hülle gegen Flattern
Staufach für die Regenhülle im Boden
Mit einem Griff zwei Kordelzüge öffnen (super gemacht)
Schnallen aus Flugzeugaluminium
Der Deckel lässt sich abnehmen
Gibt es eigentlich auch etwas Negatives? Mhh… wirklich schwierig. Ok, einen klassischen Tragegriff oberhalb der Schultergurte würde ich mir wünschen. Da gibt es nur eine kleine Lasche und zudem eine Griffmulde. Beim Auf- und Absetzen ist diese aber nicht sehr komfortabel. Hat sich erledig: Der Griff hatte sich unter dem verstellbaren Rücken versteckt. Nach einigen Tagen auf Tour habe ich ihn entdeckt… Somit: ich kann nichts negatives oder verbesserungswürdiges entdecken!
Fazit:
Mega robust. Für die Ewigkeit gebaut und der Rucksack lässt sich auch mit hohen Lasten gut und komfortabel tragen. Der Gnaur und ich werde viele Jahre lang gute Freunde sein!
Den Gnaur gibt es auch für Damen. Die Blogger-Kollegin Sofia hat diesen genauer unter die Lupe genommen: www.fjalldrottningen.se
Die Rucksäcke von Lundhags gibt es bei den einschlägigen Onlineshops oder im gut sortierten Fachhandel wie bei der ADCO in Freiburg.
Fakten:
Volumen: 90 Liter
Maße: 71 x 34 x 32 cm
Gewicht: 3080 g
Preis: 390 EUR