• 24h WALD.

    Der Wolf, das Gold und die Ruhe.

#wald24

#wald24 ist schlicht und ergreifend 24h raus. Es gibt Lebensphasen, Situationen oder Alltag, da ist nicht immer Zeit für eine ausgedehnte Trekkingtour oder den großen Bikepacking-Trip. Also: #wald24!
Ob alleine, zu zweit oder in der Gruppe ist egal. Mit Familie, Freunden oder solo. Alleine ist das nicht immer optimal, aber besonders intensiv. Intensiv, da mehr Zeit und Raum für Gedanken da ist. Aber es ist auch ernster. Der beschwingte Witz, welcher zu zweit oder in Gruppen aufkommen kann, entfällt. Zumindest bei mir. Ich laufe ja nicht durch die Gegend und erzähle mir selbst spaßige Anekdoten der letzten Tage oder Wochen. (Aktuell zumindest nicht, eventuell ergibt sich das ja mit zunehmender Lebenserfahrung…)
Die intrinsische Motivation rauszugehen ist bei mir immer recht hoch. Aber letztes Wochenende war es knapp. Gesundheitlich aktuell angeschlagen, dann noch erkältet, die Familie wollte Weihnachtsplätzchen backen (da bin ich eher für das Essen zuständig), Freunde, die auch gerne draußen unterwegs sind; hatten keine Zeit, meine Zeitplanung extrem kurzfristig und das Wetter war richtig mies.

Aber wisst ihr was? Ich habe gerade noch so die Kurve bekommen, mich aufgerafft und es war MEGA. Deshalb gibt es hier jetzt auch ein paar Bilder und einen kurzen Text.

Warme Matte und warmer Schlafsack

Der Schnee ist schon zu sehen

Es wird

Ich liebe Schutzhütten

Und Lichterketten…

Zelt statt Mäuse

Zeitfenster: Sa 11 Uhr bis Sonntag 11 Uhr. 
Bei miesem Wetter ging es los. Ich bin einfach zahlreiche Höhenmeter den Berg und irgendwelche Wanderwege hinauf und entlang gelaufen. Zu Beginn Schneeregen und grauer Matsch, aber später Schnee. Der Erste in diesem Jahr. Immer wieder ein Highlight. Die Hütte am Wegesrand scheint zuerst dem Bilderbuch entwischt zu sein. Auf den zweiten Blick und bei Stille: ein Mäusehaus. Überall: unter dem Boden, in den Wänden und unter dem Dach. Deshalb musste ich in der Nacht das Zelt aufbauen. Ich hätte sonst gar nicht geschlafen. Das wiederum verursachte aber erstmal Kopfkino, da es hier seit neuestem einen Wolf geben soll. Natürlich weiß ich, dass so ein Isegrim keine Lust auf einen mittelmäßig trainierten, etwas zähen Typen hat. Aber liebe Leute… Ich kann nur sagen: So denaturiert, wie wir heute sind: Nachts alleine bei Wind und Schnee im Wald. Da braucht es dann eine gewisse Zeit bis der Schlaf kommt. Somit ist klar: Es ist nicht alles Gold was instagrammäßig glänzt.

WAS eine Atmosphäre

Hütte und Holz machen. Ich lieb’s!

Aber: die Bewegung, die frische Luft, der Schnee, der Wind, der Mond, die Sterne, die Spuren im Schnee, der Duft des Feuers, das Fichtenharz an den Händen, der grandiose Geschmack einer Suppe, der Instantkaffee mit Wasser aus geschmolzenem Schnee (objektiv schlecht – in der Praxis rein subjektiv betrachtet: extrem lecker), die wärmenden Daunen in der Isomatte und dem Schlafsack, das leichte Ziehen in den Muskeln, das Prasseln von Eiskristallen am Zelt, die kalte Luft in den Lungen, das Pumpen in der Brust, das Erleben und die aus der Summer der Kleinigkeiten resultierend innere Ruhe. Das ist das Gold.

Viel Spaß draußen.
Martin

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