Bikepacking ist im Prinzip nur eine neu definierte Nische innerhalb der schon lange vorhandenen Art der Welterkundung per Rad. Bikepacking ist unter den Radlern in den USA seit einigen Jahren stark in den Fokus gerückt und die Welle flutet gerade Richtung Europa bzw. hat weite Teile schon überschwemmt. Der Begriff wird natürlich auch befeuert durch Marketingstrategien. Ortlieb, führend im Bereich Fahrradgepäcktaschen, hat zur Markteinführung seiner Kollektion gleich eine eigene Internetseite gelauncht.
Im Prinzip also Radreisen mit Gepäck, welches einen gewissen Grad an Autarkie zulässt. Schlafsack, Isomatte gehören auf jeden Fall ans Rad. Ob dann noch ein Tarp, Zelt, Kocher, Ersatzkleidung usw. mit an Board muß, ist tourenabhängig. Die Routenwahl hauptsächlich über Schotterstrecken und Singeltrails. Das Ganze dann noch leicht und kompakt ohne großartige Gepäckträger-Konstruktionen am Rad befestigt und schon ist das…?
Genau: Bikepacking!
Outdoorhighlights gäbe es nicht, wenn wir nicht gerne draußen unterwegs wären. Mit dem Rad auf Nebenstrecken oder im Gelände unterwegs zu sein, im Zelt schlafen, am Feuer kochen und 24h am Tag draußen sein, hört sich somit so verlockend an, dass wir uns dem Thema Bikepacking mal intensiver annehmen :-). Aber Outdoorhighlights wäre nicht Outdoorhighlights, wenn da nicht ein Highlight dabei herauskäme.
Somit kommt hier nun DAS Highlight unter den Bikepacking-Bikes! ->Stop! Dieses gibt es nämlich gar nicht.
Die Anforderungen an das Bike variieren individuell und sind abhängig von den Tourenzielen, Terrain und Budget, dass es unmöglich ist, DAS BESTE Bikepacking-Bike zu bauen. Deshalb kommt nun DAS ideale Bikepacking-Bike für Martin. (Ob dies auf Dauer so bleiben wird, sei dahin gestellt – wir werden berichten) Update 19.07.2017: Es ist nicht das beste Bikepacking-Bike für Martin -> siehe Fazit am Ende des Artikels.
Im Fokus bei der Auswahl des Rades und den Ausrüstungskomponenten waren die Touren, die mit dem Rad anstehen:
Vorwiegend auf Schotterstrecken und Wanderwegen durch den Schwarzwald und Europa unterwegs zu sein. Viele kurze Touren für eine Nacht, aber auch mehrwöchige Unternehmungen wie beim Projekt UPNorth. Das ganze recht leicht (nicht Ultraleicht), funktionell und einigermaßen komfortabel.
Die volle Pracht des OUTOORHIGHLIGHTS Bikepacking-Setups:
Einige Worte zur Materialauswahl:
Das Rad: Specialized CRUX www.specialized.com . Grandios gute Geometrie, cleanes Design 1×11 Antrieb und hydraulische Disk-Bremsen.
Gepimpt mit:
Die Originalbereifung ist recht grobstollig. Reibungsarme Lauffläche, guter Seitenhalt durch Stollen und recht breit: www.challengetech.it
Der original Sattel ist gut aber für mich nicht langstreckentauglich. Nach einiger Einfahrzeit habe ich die besten Erfahrungen mit den Brooks Ledersätteln gemacht. Optisch sind sie auch ein Highlight. Somit: www.brooksengland.com
Denn original verbauten Rennbügel habe ich gegen einen breiteren ( 46cm ) Lenker mit weniger drop und seitlich ausgestelltem Unterlenker getauscht. Dieser bietet auch im Gelände die Möglichkeit mal „Unterlenker“ zu fahren und ermöglicht die Montage einer breiteren Gepäckrolle. Spezialisten für Lenker dieser Art sind: salsacycles.com
Neuer Lenker – das bedeutet ein neues Lenkerband muß her. Passend zum Sattel, angenehmer Griff und optisch unschlagbar schön… brooksengland.com
Keine Ahnung was so richtige Cyclocrosser für Waden haben… Aber bergauf, insbesondere mit Gepäck war die ursprüngliche Übersetzung für mich untauglich. Trotz kurzem Schaltkäfig noch funktionsfähig:
Gepäcktransport:
Die Devise lautet einfach und unkompliziert mit maximalem Erhalt der Performance in schwierigem Gelände und auf schnellen Passagen. Das vorgestellte Setup bietet bei entsprechender Auswahl der Ausrüstung den Transport von allen Dingen, die für einen ausgedehnten Bikepacking-Trip notwendig sind. Also Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Kleidung, Nahrungsmittel usw.
Satteltassche | Ortlieb Seat Pack:
Wasserdicht, maximal ca. 16 Liter Volumen. www.ortlieb.com
Wird bepackt mit: Bekleidung, Hygiene-Set, Ultraleicht Kochset, Essen für 2-3 Tage und ein Mini-Faltrucksack als Backup, falls der Einkauf des Abendessens zu umfangreich war oder sich Bier dazu gesellt hat.
Rahmentasche | Apidura Road Frame Pack:
Wasserabweisend, ca. 3 Liter Volumen. Größer wäre schön, geht aber auf Grund der Rahmengröße und Trinkflaschen nicht. Eine Trinkblase statt Flaschen kommt aus Handlingsgründen für mich nicht in Frage. www.apidura.com
Wird bepackt mit: Ultraleicht 1-Personen Zelt (Telemark 1 Nordisk), Werkzeug, Akkus.
Rolle am Lenker | Ortlieb Handlebar Pack:
Wasserdicht, eigentlich bis zu ca. 15 Liter Volumen, hier am Rad auf Grund des Dropbar Lenkers maximal ca. 7 Liter Volumen nutzbar. www.ortlieb.com
Wird bepackt mit: Isomatte ( Therm-a-Rest X-Lite ), Schlafsack (Aktuell ein YETI VIP 600, wird aber noch durch eine leichtere Alternative z.B. Lightwave Firelight 450 ersetzt. Shirt zum Schlafen.
Kleine extra Tasche am Lenker | Ortlieb Accessory Pack
Wasserdicht, ca. 3 Liter Volumen. Diese wird am Handlebar Bag befestigt und kann z.B. beim Einkaufen auch mal schnell mitgenommen werden.
Wird bepackt mit: Geldbeutel, Kamera, Ministativ, Handy, erste Hilfe Set. www.ortlieb.com/