UpNorth 004.2 Trekking
( Fjällräven Classic )
Dieser Bericht ist Teil des Projekts: UpNorth | Per Rad, Ski und Wanderschuhen von der Haustüre in Staufen (Süddeutschland) bis ans Nordkap
Ein Abenteuer zwischen dem Alltag
Fjällräven Classic Sweden
UpNorth 004.1 endete in Sulitjelma im nördlichen Norwegen. Eigentlich sollte ich dort direkt die Wanderschuhe schnüren und über den Nordkalottleden durch die Wildnis weiter nach Norden ziehen. Aber hej – wie es der Zufall so will, habe ich kurzfristig eine Einladung zum Fjällräven Classic Sweden bekommen. Als Teil des Fjällräven-Teams-Germany wandere ich somit in einer Gruppe von 13 Personen 110km durch Lappland. Die fehlende Strecke von Sulitjelma zur Singi Fjällstuga werde ich nächstes Jahr in gewohnter Manier, solo unter die Füße nehmen.
10/10 Landschaft
Zur Abwechslung mal in einer Gruppe
Traumspot
Traumlandschaften
Find’s ganz gut :-)
Mobiles Heim
Nach den fordernden Tagen mit viel schlechtem Wetter alleine auf dem Rad, freue ich mich richtig auf Gesellschaft. Im Prinzip ist bei UpNorth aber auch die „Zeit alleine“ wichtig und Teil des Projekts. Es ist ja allgemein bekannt, dass es wichtig ist auch mit sich autark gut klar zukommen. Ich habe auch immer das Gefühl, dass nach einigen Tagen solo unterwegs sein, die Gedanken deutlich strukturierter und in einer angenehmen Art und weise sortiert im Gehirn abgelegt werden. Aber die Fjällräven-Sache habe ich trotzdem sofort zugesagt. Weil: schon in früher Jugend war ich von Touren draußen fasziniert. Die damaligen Idole wie Leo Schimanek, trugen auf den Bildern aus den ratternden Diaprojektoren Kleider, die heutzutage in der Numbers Collection des Schwedischen Herstellers immer noch oder wieder im Programm sind. Kurzum: mir gefällt der Style und die Marke. Auch der Grundgedanke über Aktionen wie dem Fjällräven Classic Leuten das „draußen sein“ näher zu bringen halte ich für sinnvoll. Da ich zudem noch mit Bekleidung, Zelt, Rucksack, gefriergetrockneter Expeditionsnahrung usw. ausgestattet wurde und auch die Anreise inkludiert war, macht die Entscheidung leicht in einer Gruppe den Abisko Nationalpark mit umliegenden Tälern und Berge kennen zu lernen.
(Danke an die ADCO Freiburg und Fjällräven!)
Gruppe
Allerdings war ich auch skeptisch. In einer Gruppe, im Rahmen von einem Event durch die normalerweise nahezu menschenleere Region zu ziehen, ist ganz grundsätzlich nicht meine favorisierte Art unterwegs zu sein. Gleich vorweg: die Gruppe war super und das mit dem Event ist im Prinzip nur am Start und im Ziel wirklich sehr präsent. Und da geht das schon in Ordnung. Ein positiver Nebeneffekt ist noch, dass im Notfall in der abgeschiedenen Bergregion, zu Zeiten des Fjällräven Classic recht schnell Ärzte per Helikopter verfügbar sind.
Bunt gemischte Truppe mit Teilnehmer:innen aus der Outdoorbranche
Plötzlich Natur
Ich steige in Kiruna aus dem Flugzeug, laufe über das Rollfeld und eine Stunde später wird die Ausrüstung und zahlreiche Tüten mit REAL Turmat (Übrigens meine absolut favorisierte Expeditionsnahrung) in den Rucksack gepackt. Am nächsten Morgen um 6 Uhr geht es eine Stunde per Bus an den Startpunkt. Trubel, Musik, Gänsemarsch und dann plötzlich ab Nachmittag des ersten Tages: grandiose Landschaft, Sturm, Lagerplatz suchen, Blick auf verschneite Berge, Gletscher, Natur pur, Platz und das Gefühl der Freiheit. Das mit der Gruppe empfinde ich als eine bereichernde Erfahrung. Es gibt genügend Zeit und Raum um zu fotografieren, alleine im oder vor dem Zelt zu chillen, etwas abgesondert oder in der Gruppe zu laufen. Und bei Bedarf immer interessante Geschichten und Gespräche mit gleichgesinnten.
Fjällräven lässt sich nicht lumpen und hat uns zwei schwedische Guides an die Seite gestellt. Zur Wegfindung zwar nicht nötig, aber es ist super einige Tage mit den beiden schwedischen Wildnisguides unterwegs zu sein. Das sind dann nochmal andere Geschichten und teils auch Sichtweisen, als von uns übrigen Teilnehmer:innen, die alle in der deutschen Outdoorbranche verwurzelt sind.
Gleich gibt es wirklich leckeres Essen
Grandiose Region
Die Strecke ist nicht sehr schwierig, jedoch trotzdem fordernd. Inklusive Kameraausrüstung bin ich mit 23 Kg unterwegs. So weiß der Körper am Abend schon was er gemacht hat und der Schlaf ist tief und fest. Am meisten gefallen haben mir auf der Strecke die zahlreichen, extrem schönen Stellen um ein Lager aufzuschlagen. Ob in rauer Umgebung oberhalb der Baumgrenze oder auch in den mit niedrigen Birken durchsetzten lichten Wälder nördlich des Polarkreises.
Ich werde wieder kommen. Definitiv. Als nächstes natürlich um die Strecke südlich und nördlich des Abisko-Nationalparks auf dem Weg zum Nordkap zu „erlaufen“. Aber vielleicht auch mal mit Steffi, der Familie oder mit einem Freund. Eine wirklich grandiose Region.
Brutal schön!
Traumhafte Stellen für die Zelte
Wollgras
Gute Nacht
Fazit
Wenn Du gerne draussen unterwegs bist: Die Strecke des Fjällräven Classic lohnt sich definitiv und falls Du noch keine Erfahrung in der rauen nordischen Natur hast – buche Dir ein Ticket classic.fjallraven.com/sweden. Es wird gut.
Infos
Fakten: 110 km | Übernachtung: 4x Zelt
Zurückgelegte Strecke seit Staufen: 3311 km. Von den 110 km der Route des Fjällräven Classic lagen nur 70 km auf meinem Weg von Staufen an das Nordkap. Nicht viel, aber immerhin.
Zum Bericht der ersten Etappe: UpNorth001
Zum Bericht der zweiten Etappe: UpNorth002
Zum Bericht der dritten Etappe: UpNorth003
Zum Bericht des ersten Teils der vierten Etappe: UpNorth004.1 Bikepacking
Zum Bericht UpNorth 005
Zum Finale UpNorth006